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Mittwoch, 23. Februar 2022

[Gesundheit]: Giftige Lebensmittel

Hallo ihr lieben Zweibeiner,

Es gibt einige Lebensmittel, die für Hunde giftig sind. Jedoch ist vielen Hundebesitzer nicht bewusst, welche Wirkstoffe in den Lebensmitteln giftig sind und ab welcher Menge sie erst giftend wirken. Ein paar dieser Lebensmittel möchte ich heute vorstellen. 


1. Rosinen/Weintrauben
Die Ursache für Vergiftungen bei Weintrauben liegt vermutlich an der Weinsäure (Kaliumbiartrat). Der Mensch nimmt die Salze der Weinsäure nur in geringen Mengen auf, Hunde jedoch vermehrt und scheiden sie dann über die Nieren aus. 
Da erst vor ca 20 Jahren herausgefunden wurde, dass Hunde mit Vergiftungserscheinungen auf Weintrauben reagieren, gibt es bisher recht wenige Informationen zur Verträglichkeit dieser Früchte. 
Fest steht, die Verträglichkeit von Weintrauben ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Manche vertragen eine Anzahl an Trauben, die für andere Hunde schon tödlich sein können. 
Leider gibt es zur Zeit keine Möglichkeit herauszufinden, welcher Hund Weintrauben verträgt und welcher nicht. 
Aus diesem Grund würde ich meinem Hund überhaupt keine Weintrauben geben. 
Allerdings braucht man auch nicht in Panik zu geraten, wenn der Hund mal eine Traube frisst. Ich würde dann einfach möglichst schnell zum Tierarzt fahren und den Hund erbrechen lassen. 
Vergiftungserscheinungen bei Weintrauben sind:
  • Übelkeit/Erbrechen
  • Fehlendem Appetit
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Starker Durst und vermehrte Pinkeln
  • Krämpfe/Zittern
  • Akutes Nierenversagen

2. Nüsse
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist es, dass sämtliche Nüsse schädlich für Hunde sind. Das trifft jedoch nicht auf alle Nusssorten zu. 
Verfütterbare Nüsse sind Pekannüsse, Paranüsse und Cashewnüsse. Diese sollten jedoch nur eingeschränkt verfüttert werden, da alle Nüsse sehr fettreich sind. 

Walnüsse: 
Prinzipiell können reife Walnüsse verfüttert werden. Frische und unreife Walnüsse können jedoch mit dem Pilz Penicillium crustosum befallen sein, der ein Gift namens Roquefortin C bildet. Dieses ist ähnlich giftig wie Strychnin und kann bei Hunden zu schweren Anfällen mit Krämpfen und Erbrechen führen. Aus diesem Grund sollte man aus Vorsicht besser komplett auf Walnüsse bei der Hunde Fütterung verzichten. 

Mandeln:
Süße Mandeln können unbedenklich gefüttert werden, Bittermandeln jedoch enthalten Blausäure mit einem Gehalt von bis zu 3000mg/kg. Um eine Verwechslung der Mandeln auszuschließen, sollte man keine Mandeln an seinen Hund verfüttern. 

Macadamianüsse:
Macadamia Nüsse sind absolut giftig für unsere Vierbeiner! Allerdings könnte der wirksame Giftstoffe noch nicht erforscht werden. Es reichen jedoch 4 Macadamianüsse aus um einen 15kg schweren Hund eine Vergiftung auszulösen. 

Haselnüsse:
Bei Hunden kann es, wie beim Menschen, eine Haselnussallergie geben. Man könnte es natürlich ausprobieren und dem Hund versuchsweise eine Haselnuss zu Fressen geben, aber ich würde es einfach garnicht erst versuchen. Auch Haselnüsse braucht ein Hund schließlich nicht zum Überleben. 

3. Kaffee
Dass der giftige Wirkstoff in Kaffee Koffein ist, wir wohl jedem bekannt sein. Demzufolge sind auch Energy drinks und schwarzer Tee giftig für unsere Vierbeiner. 

Wie wirkt Koffein? 
Koffein wirkt auf Hunde in etwa so, wie drei Tassen starker Kaffee auf einen, Menschen, also sehr stimulieren auf den Kreislauf und die Körperfunktion. Koffein erhöht den Blutdruck und kann somit Herzrhythmusstörungen hervorrufen. 

Die niedrigste tödliche Dosis Koffein liegt bei 150mg pro kg Körpergewicht bei Hunden. Eine Tasse Kaffee hat je nach Stärke etwa 50 bis 200mg Koffein. 
Nach 2-4 Stunden kommt es zu ersten Vergiftungserscheinungen. Wichtig sind hierbei nun schnelles Handeln und eine Fahrt zum Tierarzt
Vergiftungserscheinungen bei Koffein sind:
  • Allgemeine Unruhe
  • Hyperaktivität
  • Erhöhte Atemfrequenz/Hecheln
  • Herzrasen/Herzrhythmusstörungen
  • Vermehrtes Pinkeln
  • Erbrechen 
  • Durchfälle und Bauchschmerzen 
  • Krämpfe/Zittern
  • Koordinationsstörungen

4. Avocado
Avocados enthalten das für Hunde hochgiftige Persin. Leider ist Persin bisher wenig erforscht und so gibt es auch hier keine Werte, ab welchem Persingehalt es zu Vergiftungserscheinungen bei Hunden kommt. 
Im Kern der Avocado ist das meiste Persin erhalten, im Fruchtfleisch nur Teile davon. Dennoch sollte ein Tierarzt konsultiert werden, wenn euer Hund mal vom Avocadotoast genascht hat, da ja noch nicht bekannt ist, ab welcher Menge Person schadet. 
Vergiftungserscheinungen bei Avocados sind:
  • Atemnot
  • Krämpfe
  • Erhöhte Pulsfrequenz
  • Durchfall und Erbrechen
  • Unruhe
  • Schwäche

5. Knoblauch/Zwiebeln
Knoblauch und Zwiebeln enthalten N-Propyldisulfid und andere Schwefeloxide. 
Diese docken sich an den Sauerstoff der roten Blutkörperchen an. Dadurch sehen sie für das Immunsystem der Hunde wie Fremdkörper aus, die bekämpft werden müssen. Durch die Bekämpfung der eigenen roten Blutkörperchen kann weniger Sauerstoff aufgenommen werden, und die Organe werden nicht mit genügend Sauerstoff versorgt. Durch den Sauerstoffmangel wird der Hund geschwächt, es hechelt um mehr Sauerstoff aufzunehmen, und versucht den Sauerstoff durch die erhöhte Herzfrequenz besser zu verteilen.

Knoblauch ist erst ab einer Menge von 5g pro kg Körpergewicht giftig. Wenn man deutlich unter dieser Grammzahl bleibt, hat Knoblauch auch einige Vorteile für die Gesundheit des Hundes. 

Die Vergiftungserscheinungen treten meist erst nach 24 Stunden auf. Wenn man sicher weiß, dass ein Hund Knoblauch oder Zwiebeln gefressen hat, sollte innerhalb von 1 bis 2 Stunden ein Tierarzt aufgesucht werden, um zu vermeiden, dass es überhaupt du einer Vergiftung kommt. 
Vergiftungserscheinungen bei Knoblauch sind:
  • Atemnot
  • Krämpfe
  • Erhöhte Pulsfrequenz
  • Durchfall und Erbrechen
  • Unruhe
  • Schwäche

6. Xylit
Xylit, oder auch Birkenzucker, wird mittlerweile sehr häufig als Zuckerersatz benutzt. Es ist ein weißes Pulver, das sehr ähnlich wie Zucker aussieht und schmeckt. Xylith wird in vielen Zahnpflegeprodukten, Medikamenten und Nahrungsmitteln wie Süßigkeiten, Kaugummis, Puddings oder Backwaren eingesetzt. 

Beim Hund bewirkt Xylit eine massive Ausschüttung an Insulin, welches die Höhe des Blutzuckerspiegels reguliert. Da Insulin den Blutzucker senkt, tritt beim Hund also nach dem Fressen innerhalb von 10-60 Minuten eine lebensbedrohliche Unterzuckerung auf. 
Bereits eine Dosis von 0,1g pro kg Körpergewicht kann eine Unterzuckerung auslösen. Bei einem 10kg schweren Hund kann demnach schon ein Stück Kaugummi reichen um diesen Xylitgehalt zu erhalten. Ab 0,5g pro kg Körpergewicht kommt es zu akutem Leberversagen. 

Bei einer Xylitvergiftung sollte unverzüglich ein Tierarzt konsultiert werden! 
Vergiftungserscheinungen bei Xylit sind:
  • Erbrechen
  • Schwäche
  • Unkoordiniertes Gehen oder schwankendes Stehen
  • Apathie
  • Krämpfe/Zittern
  • Koma

7. Schokolade
Das Giftige an Schokolade ist das im Kakao enthaltene Theobromin. Helle Schokolade enthält deutlich weniger Theobromin als dunkle Schokolade, da diese mehr Kakao enthält. 
Theobromin wirkt ähnlich wie Koffein. 
Ein erstes Hilfsmittel bei einer Theobrominvergiftung ist Aktivkohle. Trotzdem sollte sofort ein Tierarzt eingeschaltet werden. 

Vergiftungserscheinungen bei Schokolade sind:
  • Hyperaktivität
  • gesteigertes Durstgefühl
  • Durchfall und erhöhter Urinabsatz
  • Erbrechen
  • Unruhe
  • schneller Herzschlag
  • Herzrhythmusstörungen
  • Zittern
  • Krampfanfälle
  • Atembeschwerden
  • Bewusstseinsstörungen
Falls euer Hund eines dieser Dinge gefrassen hat, dann haltet bitte unbedingt Rücksprache mit einem Tierarzt. Je nach Größe des Hundes und Menge der gefressenen Sache wird er euch am besten sagen können, was zu tun ist. 

Ich hoffe, dieser Blog post war ein wenig lehrreich für euch 😊

Habts fein! 
Lisa und Chevy 🐾